Zunächst sei folgendes gesagt: die Kritikpunkte die man bei dieser Rezension anführen könnte bezögen sich nur auf das Genre an sich - Power, Fantasy- und Pop-Metal. Ich habe die Review aus Sicht eines Fans des Genres geschrieben und so geht es vor allem um die technischen Aspekte der Leistung, die hier ausgewertet werden. Die Grosse Freiheit 36 hat den Hamburgern eine tolle Show zu Halloween beschert und es war fast ausverkauft, trotz Montag und mangels Feiertag, den man hier nicht hat.
Photo: Samira Alinto
Die Show begann mit Death Destruction und ich muss sagen, dass ich enttäuscht war. Entweder hatte der Gitarrist hatte gigantische Probleme mit seinem Instrument, andere technische Schwierigkeiten, er war übelst nervös oder etwas anderes, ich weiß es nicht, aber es war unbefriedigend. Was ich weiß ist, dass der Schlagzeuger und der Bassist genial waren. Der Sänger war eher mittelmäßig. Sogar das allmächtige "Fuck Yeah", von ihrer wirklich guten Debütscheibe, klang sehr schwach und abgesehen von etwa zehn Leuten die mitgingen, reagierte das Publikum lethargisch.
Photo: Samira Alinto
Der zweite Band, Amaranthe, würde auch in eine Superstar Search-Show oder in den Eurovision Song Contest passen. Es gab drei Sänger auf der Bühne: Jake E (die Stimme würde sehr gut zu einer Boygroup passen), Elize Ryd (die weibliche Stimme) und Andreas Solveström, dessen Growls einer der wenigen Aspekte waren, die das Genre der Band im Metal rechtfertigen konnte. Technisch lieferte die Band eine runde Sache ab und das Publikum schien mit Songs wie "1.000.000 Lichtjahre" und "Automatik" vollauf zufrieden zu sein.
Photo: Samira Alinto
Vicious Rumours brachten im Anschluss auch die passivsten Zuschauer in Schwung. Während der Show gab es keinen einzigen langweiligen Augenblick und Songs wie "Soldiers in the Night" wurden amtlich abgefeiert. Es gab nichts zu meckern, technisch, musikalisch und vom Entertainmentfaktor her, war es perfekt. Am Ende des letzten Liedes, zeigten die beiden Gitarristen und der Bassist ihr schauspielerisches Talent und „prügelten“ den Sänger mit ihren Instrumenten zu Tode. Der Bassist zeigte dann noch, dass man Yoga und Bassspielen gleichzeitig machen kann.
Photo: Samira Alinto
Hammerfall war dann der Höhepunkt des Abends. Gespielt wurden die vom Publikum heiß geliebten älteren Klassikern, aber leider waren auch einige der neueren Songs wie "Let` s Get it On " dabei, die nicht so gut angenommen wurden. Während der Evergreens, wie "Heeding the Call", war es schwierig, den Sänger zu hören, da die Zuschauer dermaßen laut mitgröhlten. Hammerfall hatte auch als einzige Band ein Bühnenbild dabei. Hunderte LED-Leuchten, die an der Bühnenseite montiert waren.
Photo: Samira Alinto
Alles in allem war das Konzert aus verschiedenen Gründen ein Erfolg. Das Konzert war fast ausverkauft und das Publikum liebte es. Sicher, es gab ein paar Dinge hier und da, die verbesserungswürdig gewesen wären, aber das ist ja fast immer so. Wenn die Show nur aus Hammerfall und Vicious Rumours bestand hätte, hätte ich von den zehn möglichen Punkten, nur einen halben Minus Punkt für die neueren Songs von Hammerfall gegeben.