Mit "Satanic Curses" haben Mystic Prophecy unlängst ihr fünftes Album abgeliefert. Und ein bärenstarkes dazu! Grund genug, dem gebürtigen Griechen Lia, seines Zeichens Frontmann der schwäbischen Formation, auf den Zahn zu fühlen. Natürlich stilecht in einem Nightliner, in dem auch die quasi-Black-Sabbath Heaven and Hell schon gereist sind.
Lia, kommen wir zuerst auf euer neues Album zu sprechen. Wo siehst du die Unterschiede zwischen ´´Satanic Curses´´ und dem Vorgänger ``Savage Souls´´?
Ich denke, dass unser neues Album ist reifer und auch abwechselungsreicher geworden. Wir haben jetzt viele Facetten in unseren Sond integriert: Melodischer Metal, Thrash Metal und so weiter.
Wie ist ``Satanic Curses`` denn überhaupt entstanden?
Unser Gitarrist der Marcus (Pohl, der Verf.) und ich haben das Album geschrieben. Wir treffen uns dann, nehmen Ideen mit Protools auf, programmieren die Drums und so und legen es dann erst mal wieder weg. Wenn du dann zwei Wochen später immer noch Gänsehaut kriegst, wenn du die Sachen wieder hörst, weißt du dass du auf dem richtigen Weg bist. Das Songwriting hat dann ungefähr vier Monate gedauert, die anschließene Produktion noch mal zwei bis drei Wochen. Dazu sind wir dann nach Schweden zu Frederik Nordström gegangen. Ich habe zwar auch ein eigenes Studio, wir wollten aber auch einen fremden Produzenten dabei haben.
Bei eurer neuen CD liegt auch ein Download-Code nebst Rohling dabei...
Wir wollten unseren Fans halt ein kleines Extra bieten. Wir haben uns dann für die Download-Variante entschieden, weil dass für viele den Reiz von was Verbotenem hat. Außerdem hat es den Vorteil, dass alle nochmal unsere Seite anschauen, mehr über die Band erfahren, z.B. wo wir auftreten. Mal schauen, das nächste Mal lassen wir uns vielleicht was anderes einfallen. Vielleicht gibt es dann eine Waschmaschine oder einen DVD-Player dazu.
Seit ``Savage Souls`` gehört Matthias ``Matze``Straub (Drums) zu euch. Wie klappt für ihn denn die Belastung mit Mystic Prophecy, Sacred Steel und seinem Job?
Leider ist Matze seit dieser Tour nicht mehr dabei. Seit 6 Wochen haben wir einen neuen Drummer namens Stefan Dietrich (ex-Saidian). Als Matze bei uns angefangen hat, war er Student und hatte dementsprechend viel Zeit. Mittlerweile hat er einen Job und kriegt zwei Bands nicht mehr unter einen Hut.
Wie kann man sich denn einen Tourtag bei dir vorstellen?
Man fährt halt in irgendeine Stadt. Wartet, dass man in die Halle kann, isst was, macht Soundcheck und so weiter. Danach geht man vielleicht mal in die Stadt oder macht Interviews, so wie jetzt. Das Doofe ist nur, dass man nachts, wenn man in die nächste Stadt fährt, so wenig Schlaf bekommt. Der Bus schaukelt hin und her, da schläft man halt in Etappen. Day-Offs sind halt rar. Der Bus kostet 1000 Euro jeden Tag und da nimmt man nichts ein, wenn man nicht spielt.
Was ist denn für dich die beste Musik on the Road?
Das beste ist alter Rock `n Roll. Gotthard oder Poodles. Da kann man gut bei entspannen. So Sachen wie Pink Floyd oder Rush sind auch immer nett.
Gibt es Situationen, in denen du dich nochmal wie ein Kind freuen kannst?
Ich habe einen Sohn, der drei und ein halbes Jahr alt ist. Wenn ich sehe wie er aufwächst und wenn ich höre, wie er immer mehr spricht, dann ist das echt das Größte für mich. Meine Familie ist das Größte für mich.
Gibt es ein Instrument, dass du gerne lernen würdest?
Gitarre und natürlich Bouzuki (traditionelles griechisches Instrument, d.Verf.). Eigentlich wollte ich früher immer Gitarre spielen. Wenn ich früher vor dem Spiegel gemosht habe, habe ich immer eine Gitarre imitiert, keinen Sänger. Das fand ich cooler. Aber irgendwie bin ich dann doch Sänger geworden. Dabei war ich wohl talentierter, haha.
Kommen wir zu deinem Heimatland Griechenland: Griechische Metalfans gelten als die besten der Welt...
Sie sind die besten der Welt! Es ist einfach das Temperament. In Griechenland gibt es nicht den Luxus wie hier. Wenn die Griechen zu einem Konzert gehen, dann genießen sie es. In Deutschland ist es manchmal so, dass zwar viele kommen und Eintritt zahlen. Während der Show hat man aber das Gefühl, dass die Leute einschlafen. Das gibt es in Griechenland nicht. Dort wird jeder Song abgefeiert, egal ob man ihn kennt oder nicht. Das ist der echte Oberknaller!
Welche griechischen Bands sollte man kennen? Was sind Geheimtipps?
Kennen sollte man auf jeden Fall Firewind (die neue Band des ehemaligen MP-Gitarristen Gus. G, . Verf.), Nightrage, Rotting Christ und Septic Flesh. Geheimtipps sind Chrystal Tears, die ich in meinem Studio hatte. Die machen lupenreinen Power Metal. Descending sind auch ein guter Tipp. Das sind Jungs, alle 19 oder 20 Jahre alt und wirklich hammergut! Die haben jetzt gerade einen Deal mit Massacre unterschrieben.
Was kannst du für den nächsten Griechenland-Urlaub empfehlen?
In Griechenland kann man überall hinfahren. Die pure Sonne! Außerdem sind die Leute überall gastfreundlich, denen ist es auch völlig egal wo du herkommst und haben immer gute Laune.
Autor: + photos: Timo Päßler, transl. K. Weber Eingetragen am: 2008-05-28
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