Man schmuggele ein Aufnahmegerät in den Proberaum einer mittelmäßigen Band und harre der Dinge, die da kommen werden. Herauskommt „If Thine Enemy Hunger“ der Indie-Rocker von Jucifer. Diese Platte klingt meist wirklich wie eine Demo, die mit einer grandiosen Unlust und in benebeltem Zustand fabriziert wurde.
Nahezu alle Songs nerven durch eine Monotonie, die oft auch noch mit disharmonischen Klängen und einem wehleid-wimmernden Gesang gemischt wird. Negativbeispiel: „Hennin Hardine“, bei dem sowohl das beschränkte Stimmvolumen von Sängerin Amber Valentine zum Tragen kommt, wie auch deutlich wird, dass schiefe Töne noch lange kein kreatives Songwritertalent ausmachen. Im Refrain steigert sich die Stimmakrobatik zu einem Gewinsel, das einem schon fast leid tun kann. Auch „Antietam“ schlägt in dieselbe Kerbe. Der Refrain besteht praktisch nur aus ohrenbetäubendem Geheule und Gekreisch, das einem die Tränen in Augen treibt. Ob aus schierem Mitleid oder purer Belustigung kommt auf den Zuhörer an.
Erfreulicher Lichtblick: die Midtempo-Nummer „Lucky Ones Burn“, bei dem sowohl die Riffs als auch das Zusammenspiel zwischen Amber und ihren Mannen stimmen. Diese Komposition erinnert mithin sogar an Nirvana .
Ein Song macht aber eben noch kein gutes Album aus, und da der Rest dieser Platte nur so vor sich hinplätschert, wobei der Zuhörer ab und zu durch die gruseligen Refrains und Klangkombinationen vom Einschlafen abgehalten wird, ist diese Scheibe wirklich keinem zu empfehlen.
Sandra Eichhorn
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