Eine weitere selbstfinanzierte CD dieses hauptsächlich instrumental agierenden Trios aus Boston. Lasst euch nicht vom atmosphärischen Opener in die Irre führen - die darauffolgenden "Destroyed Reptoid 1.0" Hardcore Blastbeats und ebenso brutalen Vocals lassen den Verputz von der Wand rieseln. Die nächsten Tracks fallen ebenso in dieses "kurz und brutal" Muster, sind aber mit Melodic Metal Gitarren und Blasmusik (!) aufgelockert und daher einfach zu geniessen. Nach "Boston Beatdown" (sogar mit eingängigem Chorus) besinnen sich Zak Ovoian (drums, vocals, Korg, Moog), Dan Mcadam (elec+acoust. guitars, Korg) und Ryan Dilberian (elec+acoust. bass) wieder ihrer Stärke, nämlich Instrumentalsongs. "Addicted to Cyanide" zeigt auch schon, was die Band drauf hat - ein ansprechender Mix aus verschiedenen Einflüssen, etwas Prog, etwas Thrash, etwas Hardrock, zusammengehalten von treibenden Metal-Riffs und Groove. "Gobekli Tepe" wartet mit orientalisch angehauchter Melodie auf, ehe die Metal-Riffs von einem coolen Jazz-Saxophon abgelöst werden. "When Machines Eat Flesh" steht eher im Zeichen von Prog-Metal - und da scheint Donald Duck kurz ein paar Guest Vocals beigetragen zu haben. Der Titeltrack fällt dann in jeder Hinsicht aus dem Rahmen, über 12 Minuten lang, und anfänglich ganz OK als Psychedelic Synthie Trip Marke Endloses Gitarrensolo - aber dann wirds mir doch zu eintönig, besonders wenn es in den letzten 2 Minuten nur noch Geräuschkulisse gibt... Schade, denn bis dahin hat mir das Album ziemlich gut gefallen - weil sich die Jungs auch wieder viel Mühe mit dem Coverartwork gegeben haben. Dennoch - wer Experimentelles abseits des Mainstream, leicht durchgeknallt aber doch musikalisch Top sucht, liegt hier richtig!
Klaudia Weber
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