Bevor wir einen Blick auf die CD werfen, möchte ich einen kurzen Blick auf die Bandgeschichte werfen. Oblomov wurden 2000 in Tschechien gegründet, um genau zu sein in einem kleinen Städtchen namens Slaný. Der Bandname wurde einem Roman des russischen Schriftsteller Goncaroy entlehnt. Nach einem Demo anno 2001 und einer EP names "Wishing The Renaissance" 2002, wurde das Debütalbum "Mighty Cosmic Dances" 2005 veröffentlicht. Nun steht "Communitas" in den Startlöchern.
2007 begann man mit den Arbeiten am zweiten Album "Communitas" (Deconstructing The Order). Die Komposition der 14 Stücke nahm beinah ein Jahr in Anspruch und dreht sich um ein Hauptthema, welches von Oblomov wie folgt zusammengefasst wird: "man on the edge of society, carnivals, shrovetides and the rites of passage - the phase liminality".
Sie selbst bezeichnen ihre Musik als Experimental und wenn man sich die Scheibe anhört, wird während der ersten Songs bereits ziemlich schnell deutlich, dass diese Bezeichnung den Nagel auf den Kopf trifft. Sie zögern nicht, verschiedenste Stile, Elemente und sogar Instrumente zu einer neuen Mixtur zusammen zu brauen. Wenn man nicht als "BM" Band etc. bezeichnet werden möchte, sollte man einfach in etwa den Weg einschlagen, den Oblomov gewählt haben, das vermeidet eine allzu schnelle Einordnung in Schubladen auf´s Wirksamste. Die Hauptgenres, die die Tschechen verwenden sind Black und Death Metal, aber dann "stolpert" man über teils recht bizarr anmutende Teile, gesprochene Elemente, beinah schon seltsame Melodien, Metal-untypische Instrumente wie Harmonika (mouthharp), Didgeridoo, Saxofon und verschiedene Flöten oder eine Orgel, wie man sie zu Beginn des Stückes "Wings Of The Silver Drake" vernehmen kann. Neben eben genannter Orgel, tritt dort auch das Saxofon in Erscheinung, an anderer Stelle nimmt das Stück gar Folkmäßige Züge an.
Alles in Allem eine gelungene Mischung, nicht nur, was die Musikstile und Instrumente angeht, sondern auch die Songs selbst, die in punkto Atmosphäre, Tempo usw. variieren und "Communitas" so zu einer CD machen, die sicherlich einiges an Hörarbeit erfodert, da die Songs eben so variieren - allerdings wird das Ganze nach einer Weile aber zu einem mehr oder weniger runden Sache.
Erwähnenswerte wäre vielleicht auch noch, dass die Band sich einige Gastmusiker geangelt hat, unter ihnen z.B. Björnar E. Nilsen von Vulture Industries oder Lord Morbivod von Trollech. Oblovomov geht definitiv als Empfehlung an die raus, die gerne abseits ausgetretener Pfade nach (noch) unbekannten Bands mit Potential suchen.
Oder, wie Victor Turner ein amerikanischer Anthropologe, der auch im Promoflyer zitiert wird so schön sagte: "Structure needs Antistructure"
Cornelia Wickel
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